Bestimmt wisst ihr das Gefühl, wenn man denkt, man weiß, was man eigentlich isst, aber dann am Ende komplett desillusioniert wird? Genau das ist mir grad passiert, als ich das Video von Sebastian Lege auf dem ZDFbesseresser-Kanal gesehen hab. Ich hab Bounty immer als was Einfaches, irgendwie Unschuldiges gesehen, ein bisschen Kokos, ein bisschen Schoki, fertig. Aber was ich dann im Video erfahren hab, war ein echter Augenöffner.
Sebastian zeigt ja in seinem Video, wie diese Kokosriegel produziert werden, und das allein war schon irgendwie faszinierend. Die Kokosraspeln werden mit einer Menge Zucker, Glukosesirup, und ja, sogar Glycerin vermischt, damit die Füllung so richtig schön saftig bleibt. Und ich dachte noch: „Hätte ich das alles wirklich in meinem Snack haben wollen?“ Das Glycerin wird ja auch als Frostschutzmittel genutzt. Klingt jetzt nicht unbedingt wie etwas, das ich in einem Schokoriegel erwarte.
Aber der eigentliche Tiefpunkt kam, als er auf den Philippinen die Kokosbauern besucht hat. Diese Menschen schuften hart, um die Nüsse zu ernten – bis zu 500 Nüsse am Tag, und das bei einem Lohn von 8 Cent pro Nuss. Da musste ich wirklich schlucken. Die verdienen an einem Tag kaum das, was ich bei meinem letzten Einkauf locker für ein paar Snacks ausgegeben hab. Irgendwie hat mir das ein schlechtes Gewissen gemacht.
Vielleicht bin ich ein bisschen sentimental, aber jetzt sehe ich Bounty, Snickers & Co mit anderen Augen. Mir ist klar geworden, dass hinter diesem süßen Geschmack so viel harte Arbeit steckt, die nicht gewürdigt wird. Vielleicht sollte ich wirklich weniger Schokoriegel essen. Nicht nur, weil es gesünder wäre – sondern auch, weil diese Bitterkeit nicht wirklich in meinen Alltag passt.
P.S: Wer was gutes tun will, kann bei Regenwald.org bei einer Petitionen mithelfen, um die Ausbreitung der Palmölplantagen auf den Philippinen zu stoppen!